Sonntag, 26. März 2023

Sonntag, 19. März 2023

Streik im Öffentlichen Dienst, Winter/ Frühling 2023

Wie bitte? Die Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst streiken? Die mit den sicheren Arbeitsplätzen, die, die in der Pandemie nicht um ihre Jobs fürchten mussten? Schämen die sich denn gar nicht? Und dann erst diese Forderung der Gewerkschaft, unerhört, 500 Euro mehr wollen die!

ICH kann auch nicht streiken!

So oder ähnlich hört und liest man es zur Zeit öfters, in den sozialen Medien, in Gesprächen in Bus und Bahn. 

Nein, wir bzw. die Gewerkschaften schämen uns gar nicht. Nach Art. 33 Abs.2 GG hat jeder Deutsche nach Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung gleichen Zugang zu jedem öffentlichen Amt. Es steht also jedem frei, selbst im ÖD tätig zu sein und somit einen sehr sicheren Arbeitsplatz zu haben. 

Der Öffentliche Dienst ist aber nicht nur der ach so faule Beamte irgendwo im Amt, der ja nur Kaffee trinkt und jeden Freitag um Punkt 12:30 Uhr den Griffel fallen lässt und sich ins Wochenende verabschiedet. 

Der ÖD, das ist auch die Erzieherin und die Kinderpflegerin im gemeindlichen Kindergarten, die Krankenschwester auf der Intensivstation, der Mitarbeiter bei der Müllabfuhr, den Wasserwerken, am Bauhof, der Busfahrer, der fast rund um die Uhr für seine Fahrgäste da ist usw. usf.

Viele von den oben genannten haben auch in der Pandemie den Kopf hingehalten und versucht, das Land am Laufen zu halten, haben rund um die Uhr gearbeitet, an Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien. Haben sich zerrissen zwischen der Arbeit und der eigenen Familie mit Homeschooling, Home-Kindergarten usw. 

Immer verbunden mit der Angst, sich selbst und damit evtl. alle Kollegen anzustecken und das Amt / den Arbeitsplatz lahmzulegen.

In den Ämtern haben sich bei den Angestellten und den Beamten Urlaubstage und Überstunden aufgebaut, in einer solch schieren Masse, dass es kaum möglich sein wird, diese abzubauen, ohne denDienstbetrieb nachhaltig zu stören.

Und kaum war die Pandemie halbwegs im Griff, kam der russische Überfall auf die Ukraine und eine massive Flüchtlingswelle dazu. Nächste Ausnahmesituation für die Ämter. 

Jeder will schnell einen neuen "Perso" oder Reisepass, wenns im Sommer in den Süden gehen soll, jeder will lange Öffnungszeiten im Kiga, weil man ja selbst arbeitet.

Jeder will, dass der Müll regelmäßig abgeholt wird, dass die Bücherei am besten noch am Abend geöffnet hat, dass die Gemeindewerke sauberes Trinkwasser zur Verfügung stellen usw. usf.

Wie? Nur ein oder zwei Tage mit längerer Öffnungszeit im Amt? Ja soll ich mir etwa noch einen Tag Urlaub nehmen, wenn ich meinen neuen Ausweis beantrage?

Schon mal drüber nachgedacht, dass die Leute im Bürgeramt nicht um Punkt 17:30 Uhr den Stift fallen lassen, wenn der letzte Kunde sein Anliegen vorgebracht hat? 

Um auf den Anfang des Textes zurückzukommen - nein, wir schämen uns nicht. 

Freit nach dem Slogan der zuständigen Gewerkschaft beim letzten Streik: "Jetzt seid ihr dran!"

Wir sind es wert. 

In der freien Wirtschaft sind die Gehälter oft höher. Der Öffentliche Dienst ist nicht nur der Beamte in A 15 oder so. Der ÖD ist auch oft eine Frau in Teilzeit, die ein bisserl was zum Familienunterhalt beitragen will.

Samstag, 28. Mai 2022

Sommerurlaub in Norwegen, Juni 2022

 Ablaufplan Norwegen-Urlaub Freitag 17.06. bis Freitag, 24.06.2022

Donnerstag, 16.06.2022: 

Zur Vermeidung von unnötigem Stress (vor allem mit und in Hinblick auf DB und S-Bahn) schon für die Nacht von DO auf FR eine Übernachtung im Ramada-Hotel in Oberding bei Erding gebucht. Von dort aus braucht man nur 12 Minuten mit dem Bus zum Münchner Flughafen.

Freitag, 17.06.2022

Flug nach Oslo ab München mit Norwegian  Fly to Sky (für die Fahrt zum Flughafen 9-Euro-Dings)

Abflug München um 09:45 Uhr, Ankunft Oslo-Gardermoen 12:00 Uhr, Zug in die Stadt 

dann eine Nacht in Oslo im HI Oslo Haraldsheim, Haraldsheimveien 4, 0587 Oslo 

Am nächsten Tag von Oslo über Lillehammer mit Bus und Zug weiter nach Trondheim

Samstag, 18.06.2022 bis Dienstag, 21.06.2022 in Trondheim

Zimmer in privater Unterkunft in Trondheim

Am Dienstag dann mit dem Zug von Trondheim nach Lillehammer

Dienstag, 21.06.2022 bis Donnerstag, 23.06.2022 in Lillehammer

HI Lillehammer – Stasjonen hotell, Jernbarnetorget 4, 2609 Lillehammer

Am 23.06.2022 abends mit dem Zug direkt zum Flughafen nach Oslo-Gardermoen und dort ein paar Stunden rumbringen.

Freitag, 24.06.2022, Flug nach München

Flug ab Oslo-Gardermoen 06:50 Uhr, Ankunft in MUC, Terminal 1 um 09:05 Uhr.

Todmüde ins Bett fallen und nach dem Urlaub erstmal urlaubsreif sein.

Tag 1 - Donnerstag, 16.06.2022, Feiertag im schönen Bayern - Rigatoni Formica in der Einflugschneise in Schwaig-Oberding

N. und S. treffen sich gegen 17 Uhr am Münchner Hauptbahnhof und fahren danach zusammen mit S-Bahn und Bus nach Schwaig-Oberding im Landkreis Erding. Von dort aus braucht man nur 12 Minuten mit dem Bus zum Flughafen. 

Die Nähe zum Flughafen wird uns vor Ort mehr als deutlich, als die Maschinen fast im Minutentakt extrem tief über die Häuser fliegen. Eine Unterhaltung ist jedenfalls nicht mehr möglich.

Nachdem es dort im Hotel und auch im Dorf feiertags bedingt nichts zu Essen gibt, wird per Lieferando bestellt und dann im Freien gegessen. 

Unzählige Ameisen leisten uns dabei Gesellschaft und so wird die Mahlzeit kurzerhand umbenannt in Rigatoni Formica. Geschmeckt hats aber trotzdem sehr gut.

An diesem Tag kommen wir nur auf 2.722 Schritte.




Abendliche Idylle trotz der Nähe zum Flughafen.

Tag 2 - Freitag, 17.06.2022 - Flug von München FJS nach Oslo Gardermoen mit "FlytoSky"

Die Dame an der Rezeption im Hotel war morgens eine andere als tags zuvor. Warum auch immer, wir wussten es nicht, sprach sie mit uns nur Englisch. Ignoriert wir aber und antworteten auf Deutsch. So.

Nachdem das Frühstück im Hotel fast 15 Euro gekostet hätte und wir eh wenig Zeit hatten, nahmen wir den Bus um 07:10 ab Oberding und kauften uns dann am Flughafen eine kleine Brotzeit, nachdem wir unsere Koffer am Schalter von Norwegian los geworden waren. 

Dabei gab es dann kurzfristig doch noch "etwas" Aufregung, da der freundliche Schaltermitarbeiter der Meinung war, N. hätte bei ihrer Buchung kein Gepäck inkludiert, dabei hatten wir doch beide für 70 € einen Koffer dazu gebucht.

Zum Glück hatten wir aber alles am Handy, zeigten dies vor und konnten den Herrn damit überzeugen. 







Anders als vor drei Jahren finden wir diesmal unser Gate usw. sofort.  Für Heiterkeit sorgen dann andere Reisende!

Mann und Frau mitsamt Koffern vor der Sicherheitskontrolle. Freundlicher Mitarbeiter des Flughafens weist sie darauf hin, dass sie die Koffer aber auch noch loswerden müssten. Antwort der Frau? "Aber wir haben doch gestern Abend schon online eingecheckt!"

N. und S. können sich das Lachen grad noch so verkneifen...

Später rennt dann ein junges Mädel einfach durch den Körperscanner durch...

Nach der Kontrolle suchen wir uns einen Platz im Wartebereich. Und warten. Und warten weiter. Der ursprünglich vorgesehene Zeitpunkt fürs Boarding verstreicht, ohne das es irgendeine Info gegeben hätte. Der Zeitpunkt des Abflugs ebenso. 

Irgendwann sind wir dann doch noch in die Maschine vorgedrungen, saßen sogar in der gleichen Reihe, nur durch den Gang getrennt. Doch leider ging das Warten weiter, Info warum und wieso Fehlanzeige. 

Immerhin hatten wir jede Menge Beinfreiheit. 

Die Crew der bulgarischen Airline war zwar wirklich bemüht, ihr Englisch aber leider mehr als schlecht verständlich.

Der Flug selbst war zum Glück ruhig, ca. eine Stunde Verspätung hatten wir in Norwegens Hauptstadt.

Am Flughafen in Oslo fiel uns dann auf, dass auf der Banderole an N.s Koffer der Name von S. stand und umgekehrt. Das wäre im Falle eines Gepäckverlusts noch lustig geworden...

Wechselstube am Flughafen gesucht. Nicht gefunden. 

Anschließend eine ganze Weile in der App des Osloer Nahverkehrs (ruter.no) herumgefummelt, um die Fahrkarten für den Zug in die Stadt zu kaufen. 

Tipp: ERST das 24 h-Ticket (oder ein anderes, es gibt auch eins für eine Woche) kaufen für die Zone 1 (damit kommt man von den Inseln im Fjord bis zum Holmenkollen überall hin und dann die drei Anschlusszonen 4N, 3 Ö und 2 Ö. Das ist die günstige Art und Weise, von Gardermoen in die Stadt zu kommen. 


Der Schnellzug Flytoget lohnt sich nicht.

Papiertickets sind in Norwegen out, ohne Smartphone ist man quasi kein Mensch.

Der Zug war dann gesteckt voll, umfallen nicht möglich. N. war froh über die Maske (90 Kronen-Ticket im R10 - wir waren dabei!)

Am Hauptbahnhof ( Oslo S) stiegen wir aus und suchten die Wechselstube, bei der wir schon vor drei Jahren waren. Nun ja, sagen wir so, der Schrittzähler am Handy freute sich.

Nach einer ganzen Weile doch noch gefunden und erstmal 100 € getauscht. Sollte am Ende in einem Land fast ohne Bargeld sogar für eine Woche reichen. 

Als nächstes wollten wir dann mit der Trambahn zum Hostel fahren. Auch hier fahndeten wir eine ganze Weile. 1 x den Hbf umrundet. 

Die Fahrt dauerte dann eine ganze Weile, außerdem regnete es inzwischen. Auch der Fußweg von der Endhaltestelle zum Hostel zog sich. 

Koffer abgestellt, das Nötigste in den Rucksack gestopft und ab zum geliebten Holmenkollen.












Als wir alles gesehen hatten und auch ausreichend nass waren, fuhren wir mit der U-Bahn zurück in die Stadt und aßen die vermutlich teuerste Pizza unseres bisherigen Lebens...


85 Kronen - 8,50 €...

Auf der Rückfahrt vom Bahnhof zum Hostel war dann ein mehr als komischer Kauz in der Tram, der wütend vor sich hin schimpfte und mit seinem Gehstock durch die Gegend fuchtelte. Eine junge Frau brachte sich und ihr Kleinkind im Wagen in Sicherheit. 

Alle waren froh, als der Typ schließlich ausstieg. 




Es regnete immer mehr..

Unser Zimmer im Hostel war mehr als altertümlich und wir froh, am nächsten Morgen selbiges verlassen zu können...dass die Unterkunfts-Situation in Trondheim nicht gerade besser werden würde, konnten wir zu diesem Zeitpunkt freilich noch nicht wissen...

Das Frühstück im Haraldsheim war aber wirklich gut und reichhaltig, das muss gesagt werden!

19.894 Schritte, 14,47 km

Tag 3 - Samstag, 18.06.2022 - von Oslo mit Zug und Bus über Lillehammer und das Dovrefjell nach Trondheim


Strahlender Sonnenschein am nächsten Morgen!


"Zufluchtsraum" im Hostel...

Wir fuhren mit der Trambahn zum Hauptbahnhof, wo wir noch genügend Zeit hatten, unsere geliebte Oper aus der Nähe zu sehen. Auch die Deichman-Bibliothek und das neue Munch-Museum konnten wir knipsen.





Munch-Museum 






Deichmanske Bibliotek


Der Krieg in der Ukraine war gegenwärtig...

Als wir genug rum geguckt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof bzw. zu unserem Zug (Dovrebanen) nach Lillehammer. Die Strecke war dann mehr als großartig, ging es doch eine ganze Weile an den Ufern des  Mjösa entlang, dem mit 117 km längsten See Norwegens. 



In Lillehammer angekommen, hieß es für den zweiten Teil der Strecke nach Trondheim dann umsteigen in einen komfortablen Fernbus. Zuerst führte uns die Strecke durchs Gudbrandsdalen, mit etwa 200 km Länge das längste Tal Norwegens.

Nach dem Tal kamen wir dann ins Dovrefjell, einem norwegischen Mythos.





Komfortabler Bus für 5,5 Stunden Fahrt.









Eine Landschaft, die sprachlos macht.

Um 17:10 Uhr standen wir endlich in Trondheim.

Dort suchten wir dann mittels Google Maps die Straße, in der wir unsere private Unterkunft gebucht hatten. Zog sich etwas, wir verliefen uns mehrfach.

Wie der Vermieter des Zimmers hieß, wussten wir nicht, er hatte sich im Vorfeld nicht bei uns gemeldet und selbiges mitgeteilt. 

Auch am Haus nix. N. musste ihn schließlich anrufen, worauf er mehr als widerwillig aus dem Haus kam. In der Wohnung angekommen, pfiff er uns ebenso unfreundlich an, dass wir unsere Schuhe ausziehen sollten. Außerdem roch es extrem stark nach Essen. 

Wir wünschten uns weit, weg weg. 

Das Zimmer schließlich war so eng, dass wir nicht mal unsere Koffer öffnen konnten. 

Wir packten unseren Rucksack bzw. Tasche und verließen die Örtlichkeit. 

Auf in die Stadt, zu den bunten Holzhäusern am Fluss, der alten Stadtbrücke und dem Fjord. Und was Essen wollten wir dann auch noch.

Rückkunft in der Rumpelkammer erst um 23:25 Uhr.











26.081 Schritte, 18,88 km 

Tag 4 - Sonntag, 19.06.2022 - Trondheim 

Am nächsten Morgen verließen wir unsere Luxusunterkunft um 9 Uhr und machten uns auf zum Bahnhof, um dort Frühstück zu erwerben. Der Wettergott meinte es gut mit uns, strahlender Sonnenschein am europäischen Nordmeer. 


Auf dem Weg zum Bahnhof trafen wir dann noch einen Mann mit seinem überaus zutraulichen Hund. Sie waren auf Rundreise durch Skandinavien und wollten bis zum Nordkap rauf. Der Mann erzählte uns, dass er den Hund einst ganz klein und halb erfroren in Griechenland gefunden und mitgenommen habe. Passend zur Herkunft der Name - "Aphrodite".


Verzehrt wurde das Frühstück dann am Fjord, mit Blick aufs Kreuzfahrtschiff. 






Als nächstes wollen wir dann, um unsere norwegische Schanzentournee fortzusetzen, zum Granaasen rauf.  Also zurück zum Bahnhof und dort eine Mitarbeiterin der Bahn gefragt, wie und von wo das ginge. Leider war die Dame nur für die norweg. Bahn und nicht für den Trondheimer Nahverkehr zuständig.  

Ebenso wenig fand sich irgendwo eine Informationstafel oder ein Fahrkartenautomat des Trondheimer Verkehrsunternehmens. Wir luden uns also die App "atb.no" herunter und fummelten uns durch. Schon die Registrierung und der Fahrkartenerwerb waren umständlich.

Als nächstes die Verbindung rausgesucht; man musste auch nur zweimal umsteigen.  Als wir dann endlich vor Ort waren, war die Ernüchterung mehr als groß: 


Mehr bekamen wir nicht zu sehen und näher ran konnte man auch nicht. Und dafür hatten wir jetzt 4,60 € ausgegeben? 

Wir befragten erneut die ATB-App und fanden heraus, dass wir, wenn wir mit dem Bus noch ein kleines Stückchen weiter fahren würden, zu einer Haltestelle der Trondheimer Trambahn kämen und mit dieser bis zur Endstation "Lian" fahren könnten. 

Gesagt, getan. 

Von der Haltestelle war es nur noch ein kurzer Fußweg zum See "Lianvannet". Wir wanderten einmal um den See und suchten uns dann ein schönes Plätzchen in der Sonne. Traumhaft schön war es dort. Mit den Füßen im Wasser gewesen. Zwar recht kalt, aber schön erfrischend. Urlaubsgefühl.








Als nächstes wollten wir noch ein Stückchen laufen und hatten auf einer Tafel gesehen, dass es in der Nähe noch weitere Seen geben würde. Mittels Google Maps fand sich auch der Weg zum "Kyvatnet", dort angekommen jedoch kein Weg, auf dem man um den See hätte laufen können.

Also stattdessen mit der Tram zurück in die Stadt.

Wir schauten zuerst bei dem Hafenbecken vorbei, von dem aus man mit einem Schiff zur Insel "Mumkholmen" fahren konnte und planten dies für den nächsten Tag ein. 


Als nächstes weiter kreuz und quer durch die Stadt, zum Fahrradlift und weiter zur Festung Kristiansten, wo der aus man einen tollen Blick über die Stadt und den Fjord hatte.





"Schmidfahne" in Trondheim.

Anschließend wieder mal in eine Filiale von "Peppes Pizza", direkt am Fluss in einem der bunten alten Speicherhäuser. Die Margherita gab es nur noch mit dem dickem Boden. Sah aus wie ein Zwiebelkuchen, schmeckte aber wirklich gut. 



Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Rumpelkammer zurück zum Fjord und dort bis Sonnenuntergang geblieben. Etwas frisch (acht Grad und windig)  aber schön. Alles besser als im Zimmer. In der Heimat, tief im Süden, war es hingegen kochend heiß.







32.382 Schritte, 23,17 km

Tag 5 - Montag, 20.06.2022 - Trondheim 

Letzter Tag in Trondheim. Auf zum Hafen, Frühstück. Erneut bestes Wetter. Anschließend wieder zur "Alten Stadtbrücke", um dort noch ein paar Fotos zu machen. 




Das große Gebäude mit den zwei Türmen ist die Uni NTNU.






Danach durch die Stadt zum Bootsanlager und ab nach Munkholmen. N. bezahlte die 110 Kronen bar, was die dort beschäftigte Dame ganz offensichtlich derart aus dem Konzept brachte, dass S. nur noch mit Karte zahlen durfte. Irgendwie muss man die ganzen Münzen ja mal loswerden!

Die 2 km Fahrt zum Inselchen dauerten ca. 15 Minuten. Bei dem traumhaften Wetter ein wahrer Genuss.





Reste der von der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg errichteten Verteidigungsanlagen.


Unten in der Stadt bzw. auf der Insel war es wirklich warm, oben auf den Bergen lag noch Schnee.



Dörfliche Idylle im Fjord.


Blick auf den Schiffsanleger und die Stadt.



Traumhaft, fast wie irgendwo am Mittelmeer.



Auch Kalle und E-M genossen den Strandtag.


Nach dem Besichtigen der Gebäude suchten wir uns ein Plätzchen am Strand und machten einen auf Urlaub. Herrlich. Endlich am und im Meer. Erst gegen 17 Uhr fuhren wir in die Stadt zurück.

Danach weiter durch die Stadt und im Olavskvartalet was essen. Inzwischen hatten wir auch verstanden, wie das Ganze dort funktionierte. Man scannte den QR- Code ab, der am Tisch auf einem Kärtchen war, bestellte und bezahlte das gewünschte Essen online und bekam es wenig später an den Tisch geliefert. Zwei deutsche Touristen waren beeindruckt. 







Danach noch Pommes, weil noch hungrig. 

Während wir da so saßen, erschienen mehr und mehr junge Leute, entweder in der norwegischen Tracht (Mädels) und dunklen Anzügen (die Jungs). 

Wir überlegten, ob sie evtl. ihren Schulabschluss feierten, da dieses Olavskvartalet gleichzeitig eine Art Konzerthalle war. 

Nach dem Essen weiter durch die Stadt und in einem "Kiwi"-Supermarkt, um Getränke zu kaufen. Da es bereits nach 20 Uhr war, war das Regal mit den alkoholischen Getränken durch eine Art Rolladen verschlossen. Alkoholverkauf in Norwegen

Nachdem wir nochmal beim Dom, am Fluss und seiner Brücke waren, machten wir uns ein letztes Mal auf den Weg zu unserer Unterkunft und waren verdammt froh, diese am nächsten Morgen verlassen zu können. 



Den Vermieter des Zimmers hatten wir die ganze Zeit weder gesehen noch gesprochen. Da wir ja am nächsten Morgen abreisen würden, schrieben wir ihm via Booking einer Nachricht, dass wir gegen 9 Uhr das Zimmer verlassen und den Schlüsselbund auf den Küchentresen legen würden. Keine Antwort.

Dies bestärkte uns darin, dem ganzen eine negative Bewertung bei Booking zukommen zu lassen. Handschriftlich und auf Deutsch war diese bereits zu Papier gebracht, übersetzen und ins Reine schreiben wollten wir diese sobald wir etwas Abstand zwischen uns und Trondheim gebracht hatten. 

Wie gesagt, wir wollten die Unterkunft gegen 9 Uhr verlassen. Um ca. 8 Uhr klopfte es an der Tür, offenbar wollte der Gastgeber das Zimmer herrichten. Unsere Nachricht hatte er also immer noch nicht gelesen. Er war diesmal aber wesentlich freundlicher als am Tag unserer Anreise.

Frühstück diesmal am Bahnhof, da wir keine Lust hatten, die Koffer zum Hafen und zurück zu zerren.

26.816 Schritte, 19,19 km

Tag 6 - Dienstag, 21.06.2022 - von Trondheim mit dem Bus nach Lillehammer


So hoch oben im Norden blühen die Tulpen erst im Juni.


Schicke Linienbusse in Trondheim 

Kurz vor halb zwölf kam der Bus und auf gings nach Lillehammer.








Während der fünfstündigen Fahrt durchs bzw. übers Dovrefjell und das Gudbrandsdalen übersetzten wir den handschriftlichen deutschsprachigen Text für die Bewertung der Unterkunft ins Englische. Der Link von Booking, mit dem man seine Bewertung dort abgeben konnte, sollte abends um 21 Uhr kommen (tat er auch, auf die Minute). 

Wir freuten uns aufs Hotel in Lillehammer. Endlich ein Zimmer nur für uns, mit Frühstück. 

Um 17 Uhr waren wir in der beschaulichen Olympiastadt von 1994 und checkten erstmal im Hotel ein. Die freundliche Dame an der Rezeption konnte sich an S. und die mehrmalige Verschiebung unserer Buchung erinnern. Jedoch war sie leider der Meinung, dass wir kein Frühstück dazu gebucht hätten und so mussten wir dies extra bezahlen. 

N. und S. brachen innerlich zusammen, taten es dann aber letztlich.

Graffl im Zimmer abgestellt, Rucksack gepackt und ab zur Schanze. Im Gegensatz zu Trondheim war es hier im Landesinneren warm und schwül. N. wünschte sich zurück ans Meer. 









Trotzdem kamen wir dann noch auf die großartige Idee, die Stufen neben der Schanze raufzulaufen. N. taten die Knie und der Bänderriss von 04/21 weh. 936 Stufen bis ganz nach oben.









Und wenn wir schon mal da waren, schauten wir uns natürlich alles ganz genau an. 

Um viertel nach Acht waren wir zurück im Zimmer, ruhten uns kurz aus und machten uns dann auf den Weg in die Fußgängerzone, um etwas Essbares aufzutreiben. 

Es wurde mal wieder Peppes Pizza.


In Norwegen bestellt man übrigens Dressing dazu und streicht es dann auf die Pizza. Zwei Bayern waren fassungslos. Wir verzichteten darauf. Aber die Chiliflocken, die waren gut!

Und weil wir ja immer noch nicht genug gelaufen waren und es ja auch nicht dunkel wurde, liefen wir danach noch runter zum See, wo wir eine Art Trimm-dich-Feld fanden. 




Rückkunft im Zimmer um halb zwölf.

22.687 Schritte, 16,43 km

Tag 7 - Mittwoch, 22.06.2022 - Lillehammer 

Am nächsten Morgen frühstückten wir erstmal sehr ausgiebig und in aller Ruhe. Sehr gut war es und sehr reichhaltig. 

Dann machten wir uns gegen halb elf auf zum Freilichtmuseum Maihaugen. 




























Danach zurück zum Hotel, Wasserflaschen aufgefüllt und mit dem Bus ein Stückerl aus Lillehammer ausgefahren; S. hatte dort im Vorfeld eine kleine Wanderung ermittelt. Zuerst suchten wir eine Weile den Einstieg, doch nach insgesamt zehn km waren wir dann endlich oben und genossen den Ausblick.

Als wir dann später wieder unten waren, stellten wir fest, dass wir gar nicht mal so ewig auf den Bus warten mussten. Leider saßen wir im Wartehäuschen, standen wohl etwas zu spät auf und so fuhr der Bus vorbei. :(

Danke für nix!

Auf den nächsten hätten wir ewig warten müssen und so liefen wir ein paar Stationen Richtung Stadt. 

Nach gut 2 km waren wir dann der Hochschule angekommen und dort fuhr auch ein Bus in Richtung L.

Tausend Dank!



Rückkunft der Delegation im Hotel um halb fünf. 

Eine Weile bei Google Maps herumgefummelt und eine Lokalität fürs Abendessen gesucht. Es wurde am Ende Döner im "Kiwi".


Kostenpunkt 10 €. Der einfache Teller Nudeln für 22 € bei einem Italiener war uns dann doch zu viel...

Danach noch eine kleine Runde durch L. und ab ins Hotel, die böse Bewertung für Trondheim ins www eintippen >>

"We were a bit disappointed for different reasons. We didn't even know the name of our host before and during our stay. When we arrived we had to call him because we didn't know which door bell to ring. After that he came out of the door reluctantly. He didn't introduce himself and also didn't want to know our names. As we entered the apartment he informed us that we had to take out our shoes. It smelled really bad in the whole apartment. Apparently he didn't let any fresh air in for a while. Our room was very small, we couldn't even open our suitcases. The host didn't communicate with us during the first two days. Only the morning of our departure we had a short communication with him. We wouldn't recommend anyone to stay there because we didn't feel comfortable. It's more like Airbnb than Booking."


Nach dem mühevollen Gefummel und Getippe auf dem kleinen Handybildschirm fühlten wir uns sehr überlegen und stolz, es dem Typen in T. so richtig gezeigt zu haben.

Das diese nicht ganz so freundlichen Worte noch Folgen haben würden, konnten wir an jenem Abend in L. freilich noch nicht ahnen.

25.289 Schritte, 18,19 km

Tag 8 - Donnerstag, 23.06.2022 -  ein langer Tag in Lillehammer, Sankt Hans im Zug und eine schlaflose Nacht in Gardermoen

Am nächsten Morgen nutzten wir wieder ausführlich das tolle Frühstücksbuffet und machten uns dann auf den Weg zum "Wasserfallweg".

Inzwischen war es auch hier in Norwegen verdammt heiß, an die 30 Grad. 

Fotos vom vermutlich schönsten Wanderweg im südlichen Norwegen:





















Wir konnten uns gar nicht satt sehen. Nach jeder Kurve wurde es immer noch schöner. Urlaubsgefühl pur. Nach dem Wasserfall wieder zur Schanze. S. wollte nochmal ganz rauf, N. dachte an Knie und Sprunggelenk und verzichtete.






Nach der Schanze wollten wir dann noch zum Langlauf- und Biathlonstadion von 1994. Weg via Google Maps rausgesucht und los. 

Kalle und E-M im Birkebeineren-Stadion.



War der Hinweg durch den Wald noch ganz nett gewesen, so nahmen wir für den Rückweg eine anderen Route. Der Weg nahm scheinbar kein Ende. Es war heiß. Kochend heiß. Wir verfluchten Gott und die Welt.

Um halb fünf waren wir endlich wieder am Bahnhof. Dort die Wasserflaschen ausgefüllt und weiter zum See. 

Dort änderte sich unser Aggregatzustand in kürzester Zeit von gekocht zu schockgefrostet.

Laut Google betrug die Wassertemperatur 5 Grad. FÜNF!

Am heutigen Tag feierte man im schönen Norwegen ja Sankt Hans und wir genossen die letzten Stunden in der Natur, bevor wir zur Übernachtung am Flughafen aufbrechen mussten... :(




Gegen 19 Uhr verließen wir den Mjösa und machten uns auf zum Hotel, um die Koffer zu holen. Vorher noch eine "Pizza to go", schön fettig und ungesund, aber wir hatten so Hunger.

Es war übrigens immer noch heiß.



Hotel in der Sonne.

Um 21 Uhr ging es dann los in Richtung Gardermoen. Sankt Hans im Zug, durch die helle Nacht.






Diese Fotos sind im Zeitraum von 21 bis 23 Uhr entstanden!

Um 23 Uhr waren wir am Flughafen Gardermoen und suchten uns ein ruhiges Plätzchen (haha) für die Nacht!



One night in Bangkok ehm Gardermoen...

Es wurde am Flughafen gehämmert und geschraubt und gebohrt. Wir waren seit acht Uhr morgens wach...

35.042 Schritte, 25,22 km

Tag 9 - Freitag, 24.06.2022 - Heimflug nach Bayern

Irgendwann um vier Uhr morgens machten wir uns auf den Weg zum Check-in. Das klappte noch gut, doch dann am Gate begann wieder die Warterei. Natürlich erneut ohne jede Begründung und Information. Warum auch?

Wir waren müde, hungrig, hatten Durst und es war stickig. Am Abend vorher hatten wir schon online eingecheckt und dieses Mal leider keine Sitzplätze nebeneinander erwischt. 

Als wir endlich in die Maschine durften, saß N. komplett eingeengt und eingekeilt. Grausam. Furchtbar. 

Das einzig gute war der Fensterplatz. 






Um kurz nach halb zehn hatten wir wieder bayerischen Boden unter den Füßen. Auch hier war es schwül und stickig. 

Wir mussten eine ganze Weile auf unsere Koffer warten und fuhren anschließend mit der S 1 zum Hauptbahnhof. S zurück nach A. und N. anschließend nach P.

Ankunft dort kurz nach halb eins. Wach seit ungefähr 28 Stunden. Koffer ausräumen, duschen, schlafen. 

3.194 Schritte, 2,28 km

Aus, Ende, Amen.

Nach dem Skispringen ist nunmehr auch der Biathlon live vor Ort und im TV für mich gestorben.